Nach monatelanger Planung des Sängerbundes, der Neckarbätscher und der Liebenauhäxa aus Neckartailfingen war es endlich wieder soweit. Deftig was auf die Ohren gabs am Freitag in der Festhalle.


Gugga ond Häxanacht

Die Langhoorguggis aus Dachtel, einem schwäbischen Millionenstadtteil von Aidlingen konnten noch die gute Akkustik der Halle ausnützen und ausfüllen. Die Guggen im schwarz-rot-silbernen Häs hatten wohl einen Lockruf geschmettert; die Halle füllte sich schnell und nach dem gelungenen Auftakt hatten die Musiker schon deutlich mehr Mühe aus der Halle heraus als hereinzukommen.

Katja Wallisch und Maud Rapp hatten mit den Liebenaushäxa wieder einen besonderen Häxatanz eingeübt. Einer Spaziergängerin, die einen Zauberstab findet und mit diesem dann die Häxa beeinflussen kann, bleibt dieser Triumpf nur kurz. Es endet tragisch- für die Spaziergängerin- die Hexen feiern fröhlich ihren zurückgewonnenen eigenen Willen.

„Toll sieht des Häs aus“- grün schillernd, schwarz, silber und ein Einsatz aus Leopardenfell (imitat), das sind die Indschdromendaquäler aus Blaustein. Die Guggen mit ihrer faszinierend tanzenden Trommlerin brachten Schwung in die Halle und hatten laut Moderator Andy außerdem den markantesten und schönsten Busfahrer des Abends dabei.

Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der heimischen Neckarbätscher. Der gewohnt perfekte „Guggasound of Dolfeng“ begeisterte die vielen Fans, so daß der straffe Zeitplan ins Wanken geriet.

Zum ersten Mal in Dolfeng waren die Wasseralfinger „Wasserschnalzer Schludda Gugga“, auch im grünen Häs, aber mit Tieren am Revers und mit leuchtenden Instrumenten. Der musikalische Leiter war zwar kein Freund großer Worte, hatte aber seine Guggamusiker im Griff.

Wetzstoibeißer Philipp kündigte sein Highlight des Abends an: die Blue Diamonds mit ihrem Showtanz. „10 Singles“ in rot karierten Röckchen, weißen Blusen mit viel Volant ließen die Puppen tanzen. Nadine Trester und Isabell Hecke hatten wieder den Geschmack des Publikums getroffen. Wie immer tanzten die Mädels vom Sängerbund mit einem strahlenden Lächeln, denn „wat mutt dat mutt“.

An der bayrisch- Baden- Würtembergischen Grenze liegt Oberelchingen . Die Blech- Beat- Guggen sind quasi „Donauschwaben“.

Die BGF, Blech- Guggen- Fetzer aus Altenstadt sind schon wohlbekannt in Dolfeng, sind sie doch regelmäßiger Gast bei der Gugga- ond Häxanacht.

Nach BGF die Sintflut, meinten die Moderatoren Markus und Andy. Zum Abschluß standen alle noch anwesenden Guggen gemeinsam auf der Bühne- ohrenbetäubend, über 100 Blechbläser und dazu noch diverse Schlaginstumente- der absolute Guggensound.

Dolfenger Fasnet am Samstag

Bereits nach wenige Tagen waren alle Karten im Vorverkauf weg, hat es sich doch herumgesprochen dass am Fasnetssamstag etwas ganz Besonderes in Dolfeng geboten wird.

Tierleszähler Markus und Gasverleger Andy führten die Gäste durchs Programm und nahmen sofort den Bürgermeister in Beschlag, schien er sich doch in seinem Gartenzwergkostüm bestens mit Flora und Fauna auszukennen. Die Fledermäuse würden ja nicht im Boden leben und die Biber sollen in Neckarhausen bleiben, meinte er, so daß für die Gasleitung keine Gefahr bestünde.

Gemeinsam mit den Blue Diamonds marschierten die Glitzersternchen ein, die junge Tanzgarde des Sängerbundes. Ein fetziger Gardetanz, mit Rad, Spagat, exakten Formationen und hoch geschwungenen Füßen, die 10 Mädels in rot- weiß mit viel Silberglitzer haben einiges drauf und Trainerinnen Katja Wallisch und Sonja Hojdar konnten stolz sein. Glitzersternchen- lasst es glitzern!

Einen ganz besonders akrobatischen Solotanz führte die 13- jährige Laetitia auf. Ehemals Glitzersternchen, inzwischen atemberaubendes Funkenmariechen mit perfekter Körperbeherrschung, da blieb so manchem die Luft weg.

Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht in blau- weißem Gardekostüm zeigten die Blue Diamonds einen akribisch korrekten Gardetanz, natürlich mit geprungenem Spagat, die Zuschauer waren begeistert.

Young Generation und Men at Voice vom Sängerbund machten vorsichtshalber erst einmal eine Tonprobe, bevor sie mit „I´m just a gigolo“ Stimmung in die Halle brachten. Auch „Traum von Amsterdam“ und „Hulapalu“ kamen beim Publikum gut an. Wie alle Lieder wurde auch „Da Doo ron ron“ extra von Chorleiter Gerd Clauss für seine Chorformationen arrangiert. Auch bei dem Geburtstagsständchen für Katja begleitete er die Chöre am Klavier.

„Lasst die Puppen tanzen“ heißt der von den Blue Diamonds aufgeführte Showtanz- dass die Mädels alle noch Singles sind, könnte allerdings auch ein Gerücht sein.

Auch die Liebenauhäxa durften nach ihrem Häxatanz nicht ohne Zugabe von der Bühne und schlossen diese mit einem Häxaturm ab.

Ein besonderes Highlight der Dolfenger Fasnet ist immer der Auftritt des Männerballets. An der Bühne wird es eng, alle stehen auf den Bänken um gut sehen zu können. Die besten Tänzer des Sängerbundes, der Neckarbätscher und der Liebenauhäxa ölen ihre Gelenke und proben unter der Leitung von Evelyn Steckroth und Sina Baumstark. Der Auftritt war wieder überragend: „Der Schuh des Mannitou“ mit Cowboys (nicht ganz stilecht in langen Unterhosen, natürlich Feinripp), der pinkfarbene Indianer Abahatschi, Django Gerd und sexy Squas tanzten „so synchron wie noch nie“. Sie haben sich wieder selbst übertroffen- oder wie der Sauerländer sagt: „Die sind vor nix fies“.

Ach ja, für nächstes Jahr dürfen wir uns schon auf ein „Es tut mir leid- Pocahontas“- Lied freuen.

Zum Abschluß des Programs standen die Neckarbätscher auf der Bühne mit ihrem bewähten Guggasound of Dolfeng, bevor die Party mit den Partyschwaben weiterging.

Kinderfasnet

Am Fasnetssonntag gehts immer rund in der Festhalle in Neckartailfingen. „So voll wie noch nie“ war es, hatte doch das bewährte Team „KaTi“, Katja Sequenzia und Tina Greule wieder die Fäden in die Hand genommen.

Laetitia Waltz führte die Glitzersternchen auf die Bühne. Mit strahlenden Gesichtern führten die 11 Gltzersternchen ihren Gardetanz auf und kamen erst nach einer Zugabe von der Bühne. Die junge Nachwuchsgarde ist inzwischen ein fester Bestandteil der Dolfenger Fasnet und auch schon bei Umzügen und Auftritten auswärts mit den Blue Diamonds unterwegs.

„Neckartailfingen hat eine Vielfalt von Gruppen und Talenten“, meinte Katja Sequenzia, die durch den Kinderfasnetsnachmittag führte. Eines dieser Talente ist die 13- jährige Laetitia die als Funkemariechen ihr akrobatisches und tänzerisches Können unter Beweis stellte.

Kooperationen sind im Sängerbund wichtig, „bei uns wird nicht nur gesungen sondern auch getanzt“. Und so ging es ab bei „Nobody is perfect“, Glitzersternchen, HappyTones und CooleKerle setzten nicht nur ihre Stimmen sondern den ganzen Körper bei diesem Bewegungslied ein.

Nach einer Polonaise gabs für alle Kinder eine Tanzaktion „Action, ich will action“. Auch beim Dosenwerfen bis es schepperte und anderen Spielen waren alle Kinder voll dabei. „Alles ist Musik“ meinten die HappyTones, CooleKerle und Glitzersternchen noch und nach einem ausgefüllten Nachmittag mit vielen Tanzaktionen und Spielen konnten die kleinen Fasnetsnarren freudig nach Hause gehen.

Der Sängerbund, die Neckar-Bätscher und die Liebenau-Häxa bedanken sich bei allen Gästen.

Kulinarisch vewöhnt wurden die Fasnetsnarren von dem Küchenteam um die 3 Musketiere Alex, Klaus und Andy – herzlichen Dank, es war sehr lecker. Cheflogistiker Mario mit seiner rechten Hand Eva hatte für genug Getränke und sonstiges Material gesorgt, so daß keine Kehle trocken blieb. Viele fleißige Helfer waren vor, während und nach den Veranstaltungen unermüdlich im Einsatz, ihnen allen ein herzliches Dankeschön.